Was macht den Menschen zum Menschen? Seine Biologie? Seine Intelligenz und Schönheit? Seine Arbeit, Tüchtigkeit und Leistung? Seine Gesundheit oder seine Position?

Wie wertvoll ist der Mensch? Der pure Materialwert beträgt etwa 4-5 Euro.  Dafür bekommen wir kaum noch einen Salat in einem Restaurant.

Der Mensch kann zwar unter verschiedenen Blickwinkel betrachtet werden, besonders augenfällig in der medizinischen Wissenschaft, aber sein Dasein ist ganzheitliches Dasein, eine Einheit nach Geist, Seele und Leib.

So nimmt der biblische Schöpfungsbericht eine völlig andere Wertung vor: der Mensch ist zur Gemeinschaft mit Gott entworfen. Er darf mit Gott in Beziehung treten und mit dem Schöpfer per „du“ sein.

Dennoch sehnt sich schon der erste Mensch nach einer Beziehung mit seinesgleichen. Und so gibt Adam erst dann Ruhe, als Gott ihm ein Gegenüber schafft. Und die Freude des Adam über seine Eva sprüht Funken heute noch von den ersten Seiten der Bibel.

Beziehungen sind so alt wie die Menschheit selbst. Ohne Beziehungen gibt es keinen Menschen. Ohne Beziehungen wüsste ein Mensch gar nicht, dass er ein Mensch ist.

Martin Buber sagt: wir erkennen uns im „du“.

Wir Menschen sind zuerst Empfangende. Wir empfangen unser Leben, gute Gaben Gottes und die unserer Mitmenschen, ansonsten könnten wir nicht existieren. Wir sind bedürftig.

Das hören wir aber gar nicht gern.

Immer wieder wollen wir autonom sein. Wir meinen irgendwelche Rechte zu haben: auf Erfüllung, Glück, Gesundheit.

Wir tun uns schwer damit, zu kurz zu kommen, auf etwas verzichten zu müssen.

Warum ich?

Und ist denn der Andere nicht für mein Glück zuständig?

Und ist Gott nicht verantwortlich, dass es mir gut geht?

So sind wir eine beträchtliche Zeit unseres Lebens im K(r)ampf miteinander und mit unserem Schöpfer.

Gleichzeitig wollen wir geliebt werden. Am liebsten mit einer vollkommenen Liebe. Sind wir nicht dafür geschaffen?

Warum sind Beziehungen dann so mühsam? Und was ist der Preis dieser Mühseligkeit?